Acht Lesungen mit Adelbert-von-Chamisso-Preisträgerinnen und -Preisträgern der Robert Bosch Stiftung |
Fremd sein...
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Yoko Tawada zu Gast in Professor Pröpstls Puppentheater
Im Januar ist sie als Writer in Residence im Deutschen Haus der New York University, ab März fährt sie für einen Monat ebenfalls als Writer in Residence an der Universität Tours in Frankreich. Weitere Stationen in ihrem Terminkalender der nächsten drei Monate befinden sich in Japan, Norwegen, den USA, Ungarn, Rumänien, Litauen, Lettland, Estland und Hong- kong. Die japanische Dichterin Yoko Tawada ist zweifellos eine rastlose und begehrte Persönlichkeit. Am 12. Februar ist sie in der Veranstaltungsreihe "Fremd sein..." mit einer Lesung in Professor Pröpstls Puppentheater im ehemaligen Löwen in Großaspach zu Gast. Die in Hamburg lebende Autorin wurde 1960 in Tokyo geboren. Geschrieben hat sie zunächst in ihrer Muttersprache, doch be- kannt geworden ist sie zuerst in Deutschland, wo im Konkurs- buchverlag seit 1987 ihre zunächst noch aus dem Manuskript übersetzten Bücher erschienen. Längst hat sich Yoko Tawada auch in Japan etabliert und dort unter zahlreichen anderen Aus- zeichnungen 1993 den wichtigsten Literaturpreis des Landes gewonnen. Auch für ihre in Deutsch verfassten Werke wurde die promovierte Germanistin vielfach mit Preisen und Stipendien geehrt, unter anderem 1996 mit dem Adelbert-von-Chamisso- Preis der Robert Bosch Stiftung. Yoko Tawada erkundet in ihren Geschichten, Gedichten, Thea- terstücken und Essays spielerisch und gewitzt Sprachen, die Menschen, die sie sprechen, die Kulturen, die sich in ihnen ausdrücken und die Gefühle, die man beim Sprechen hat. Das Ganze ist so sympathisch, weil sie das Fremde nicht als be- drohlich, das Eigene als überlegen schildert; für sie löst das Fremde Neugier aus, sie untersucht es und experimentiert damit. Dabei zeugen ihre Texte von einer Ruhe und Konzen- tration, von einer sprachlichen Gelassenheit und Souveränität, hinter denen sich das bewegte Leben ihrer Verfasserin kaum erahnen lässt: "Hier beobachtet ein Mensch mit äußerster Wachheit die Dinge, die ihn umgeben, und formt daraus Texte, die uns unsere eigene Welt mit anderen Augen sehen lassen", charakterisiert der "Tagesspiegel" und ein Rezensent im "Ta- gesanzeiger" schwärmt: "Eine der herausragendsten Eigen- schaften von Yoko Tawadas Erzählkunst liegt in der Verbindung von komplexer Gedankenwelt und einer seidenleichten Spra-che". In Aspach wird die Autorin Prosa und Gedichte lesen. Musikalische begleitet wird sie von einem Landsmann, dem in 1972 Tokyo geborenen Perkussionisten Ryo Fukuhara. Er studierte an der renommierten Toho-Gakuen-Hochschule für Musik seiner Heimatstadt Marimba bei Prof. Keiko Abe sowie Schlagzeug bei Prof. Yoshitaka Kobayashi und Prof. Kyoichi Sano. Mit der Unterstütztung der "Nomura Cultural Foundation" nahm er 1998 sein künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Klaus Treßelt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart auf, das er im Herbst 2002 mit Auszeichnung abschloss und seither als Student der Solistenklasse fortsetzt. Neben zahlreichen Verpflichtungen in japanischen und europä- ischen Orchestern, unter anderem dem Orchestre Lamoureux Paris und dem Saito Kinen Orchester, wo er unter Seiji Ozawa spielte, widmet er sich zunehmend dem kammer-musikalischen Bereich. Hier gilt sein künstlerisches Interesse neben eigenen Transskriptionen von Werken des Impressionismus vor allem den Klassikern der Sololiteratur für Schlagzeug. |
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